Zwei Tage „Frühling“ und ich bin unterwegs. 32:37 Minuten für die 17km zur Arbeit – neuer Rekord aus dem Stand. Gut, 20km/h Rückenwind haben sicherlich geholfen aber das ist ein Schnitt von fast 32 km/h – auf dem Mountainbike.

Jetzt ist’s wieder kälter und es regnet für fünf Tage. Ich will wieder los aber kann kaum sitzen. Erstaunlich ist aber, dass meine Muskeln sich so überhaupt nicht melden. Ich bin ein wenig kaputt das ist alles. Mein rechtes Knie tut etwas weh. Ansonsten könnte ich sofort wieder los. Wenn das mal keine guten Aussichten sind für den Sommer :-)

Da freu ich mich seit Jahren, dass es immer ansehnlicher zugeht auf dem Platz – mehr noch sogar, ich folge begeistert so manchem Nationalmannschaftsspiel. Und schließlich sind wir Weltmeister.

Und dann das!

Klar. Besser als Bierwerbung. Nur: wie zwanghaft ist man geldgeil, dass man sich so sehr der Lächerlichkeit preis gibt? Ich wäre lieber ganz ohne Trikotsponsor aufgelaufen, als mit diesem. Das ist nicht nur noch peinlich, es ist ein Zeichen des Ausverkaufs. Warum nicht gleich O.B.?

Die Idioten beim DFB, die seit Wochen nach mehr Geld krakehlen und dass ihnen die Konkurrenzfähigkeit abhanden geht, haben doch den letzten Schuss nicht gehört. Aber es passt so wunderbar ins Bild. Als wäre das Gut „Profifussballer“ sowas wie ein Eimer Schrauben, den man sich nur kaufen müsste.

So lang man nicht wie in den USA endlich Gehaltsobergrenzen und ein Draft-System einführt, und man für Geld so ziemlich alles tut (Bier! 400kcal/100g Nutella! Nike! Adidas! 100 Euro pro Trikot! 40% aller Turnierkarten bei WM und EM für Sponsoren!) passt sowas einfach nur herrlich ins Bild

Gut, dass ich meinen Fernseher abgeschafft habe. Auf die Art komm ich gar nicht erst in die Versuchung mir diesen Schwachsinn überhaupt noch anzutun.

Wie man vielleicht mitbekommen hat, fahre ich im Moment wieder „viel“ Fahrrad. Wobei das natürlich relativ ist. 7 Mal im Monat ist nicht wirklich bis zum Erbrechen viel, aber die Erfolge habe ich ja neulich angesprochen.

Im Prinzip versuche ich, alle zwei Tage eine Runde zu drehen – immer wenigstens 33 Kilometer (zum Ententurm und zurück), wenn das Wetter es zulässt. An Rekonvaleszens-Tagen wie heute (bla, Erholungstag), wo die Muskeln glühen und man vor Müdigkeit am liebsten am laufenden Meter wieder ins Bett gehen würde, die Sucht aber trotzdem die Gedanken nicht vom Training abweichen lässt, beschäftigt man sich dann endlich irgendwann mal mit der Auswertung der Daten, die man so gesammelt hat – zum einen von meiner Polar S810i, die ich mir vor vier Jahren gekauft habe, als auch meinem zwei Jahre alten Garmin Edge 305 (US-Import, den ich nur am USB laden kann leider, nur so nebenbei).

Dabei kommen Dinge rum wie die Tatsache, dass man auf der deutschen Seite von Polar zwar Updates zur Auswertungs-Software Polar Precision Performance herunterladen kann (auf die Version 4.0), die Ur-Software aber immer noch (für ein Update) auf CD vorliegen haben muss. Ich bin in der Zwischenzeit umgezogen und weiß zwar genau, wo die CD liegt, aber das kann doch wohl so oder so nicht sein – die Weichware ist auf die Zusammenarbeit mit bestimmter Hartware ausgelegt, warum also gibt es die Software nicht auch so?

Es gibt sie. Und zwar direkt auf der Herstellerseite in Finnland. Ich habe letztes Jahr bei meiner Tour von Osnabrück nach Friesoythe (115km weil die B68 als Autostraße ausgebaut ist und ich zickzack fahren musste – mit Gegenwind auf dem Mountainbike BITCH!) ja leider meinen Brustgurt irgendwo zwischen Haustür und Garten bei meinen Freunden Karin und Patrick verloren (*wink*) und setze deshalb (wenn es mich interessiert) die Polar wieder für Pulsmessungen ein. Der Herr Ulf Schneider ist ja richtigerweise der Meinung, man sollte wenn man Fett und nicht Muskeln verbrennen will, auf jeden Fall unter 150 Herzrate fahren. Das macht aber so wenig Spaß ;-) und ich bin doch ein Rekordjäger. Naja – wie dem auch sei, mit etwas Gewurschtel versuche ich gerade, in die Garmin-eigene Software Sport Center eine bessere Karte hineinzubauen als die absolut minimalistische Standard-Version, in der gerade mal die Außengrenzen der bewohnten Stadtflächen eingezeichnet sind sowie Autobahnen und Bundesstraßen, und darüber hinaus die Pulsdaten aus meiner Polar irgendwie mit meiner Standard-Strecke übereinander zu legen über SportTracks. Wenn man weiß, wo man lang gefahren ist, dann sollte das doch irgendwie möglich sein, alleine für Leute, die wie ich zuvor eine reine Pulsuhr hatten, und dann idiotischerweise Geld sparen wollten und sich anstatt des Edge 305 lieber den 205 ohne Puls- und Trittfrequenz-Sensor gekauft haben, um dann in zwei Programmen zu frickeln und im einen die Pulsmessung und im anderen die zurückgelegte Strecke zu sehen.

Für das Garmin Training Center habe ich auf jeden Fall schon einmal kostenlose Karten mit besseren Straßeninformationen aus dem OpenMapProject gefunden, und zwar hier bei Christian Linder – aus Bielefeld (!). Der hat sich aus den Radardaten der NASA topografische Karten und aus den OpenMap-Daten Straßenkarten gebaut und stellt sie über seinen eigenen Server ins Netz (deshalb die Downloadraten von knapp 20kb). Wenn man sich eine entsprechend kleine Karte heraussucht (für mich reicht ja ohne Weiteres NRW) dauert der 32MB Download auch nur ein paar Minuten.

Das Ergebnis ist nicht soo der Brüller. Ich habe mal eine Mail geschrieben, wie es mit etwas detaillierteren Karten für die Umgebung aussieht, wo der Herr Linder doch aus Bielefeld kommt und „eventuell“ deshalb für den Nahbereich Karten für den Eigenbedarf erstellt haben könnte.