Im Gegensatz zu meinem Bruder habe ich für das Anhören von Harry Potter 7 eine ganze Woche gebraucht – zum guten Hälfte beim Fahrrad fahren.

Nachdem mich der Anfang ziemlich angenervt hatte (Stichwort: Nachruf und Artikel über Biographie) bin ich vom Rest begeistert. Ja Asche auf mein Haupt, ich weiß ich habe seit dem drei-einhalbten Band nur noch gemault wie sehr doch alle Müll wäre und wie viele logische Fehler es gäbe etc. pp. aber wer das Buch jetzt (wie ich) kennt, der kann sich denken, warum es mir gefällt. Ich bin halt jemand der… aber ich will ja niemandem das Lesen verleiden. Wer mich kennt, weiß, warum ich es mag. Es hat mich insgesamt mit der ganzen Serie versöhnt. Interessant ist, dass im Prinzip die gesamte Buchreihe mein erwachsenes Leben wiederspiegelt, denn es ist ziemlich genau 10 Jahre her, seit ich zu Hause ausgezogen bin und so lange erscheinen die Bücher schon.

Ich kann mich noch erinnern, wie ich bei meinem ersten "richtigen" Job bei Bertelsmann den ersten Band im Mitarbeiter-Einkauf in der Hand hatte und ihn wieder zurücklegte – weil das doch nur was für Kinder ist. Fünf Jahre später habe ich dann mit den englischen Audiobüchern angefangen und (wieder) im Gegensatz zu meinem Bruder sie nur ein einziges Mal (nicht dutzende) angehört. Dadurch ergeben sich bei mir auch einige Wissenslücken was die Mythologie angeht… vielleicht hör ich sie mir ja noch einmal an – wieder auf Englisch, denn ehrlich gesagt war die nervige Stimme von Rufus Beck damals schon der Grund, warum ich die gekauften Audiobücher (ebenfalls im Mitarbeiter-Einkauf) auf Kassette nie geöffnet habe (bis auf die erste Packung) und sie nachfolgend bei eBay von mir verkloppt wurden.

Da fällt mir übrigens eine Anekdote aus diesem Jahr ein – ich habe eine Windows 3.11-Packung, die ich über ebenfalls 10 Jahre mit mir von Wohnung zu Wohnung geschleppt habe, dieses Jahr für knapp 13 Euro auf eBay verkauft – knapp ein Viertel von dem, was sie damals wohl gekostet haben wird, irgendwann 1993 herum. Hat sich also doch irgendwie gelohnt – und ich muss sagen ich vermisse sie irgendwie seitdem sie nicht mehr im Keller im Schrank liegt :-)

Also manchmal frag ich mich, was die Leute vom Teutoburger-Wald-Verein sich so dabei gedacht haben, als sie die Wanderwege durch den Berg Richtung Halle erstellt haben. Heute bin ich von der Hünenburg in Richtung Meyer-zu-Bentrup gefahren um dann ziemlich weit unten auf den Wanderweg A6 einzubiegen – welcher sich dann wieder zurück Richtung Bielefeld auf der anderen Seite der Schlucht Richtung Hünenburg herauf-mäandert. Ich weiß nicht, ob das jetzt historisch wertvoll sein soll, aber im Endeffekt hat man es einfacher, wenn man die asphaltierte Straße hoch- oder hinunter fährt. Auf A6 liegen zig Bäume, der Weg ist ausgewaschen, es ist ziemlich dichter Walt und man sieht nix, nur um dann wieder oben auf der Straße herauszukommen, direkt vor dem Fernsehtum. Insgesamt enttäuschend. Auf dem Rückweg bin ich dann über Einschlingen gefahren und bei Omas Bratkartoffeln in Quelle herausgekommen. Alles äußerst unspannend.

Ich habe leider vor der Tour vergessen, den Pulsgurt umzulegen *hmpf*. Außerdem habe ich den Teil des Hermannswegs auf die Uhr gespielt, der von Bielefeld aus nach Detmold geht. Ganz nett – aber in die Richtung bin ich ja nicht gefahren, oder wollte es nicht. Das wird sich die Tage ändern, ich werde in nächster Zeit nach und nach versuchen, mir den Weg in beide Richtungen zu erfahren. Netterweise hat die Person, die die Wege auf mymyrun eingestellt hat, den Weg genau bei Bielefeld zweigeteilt und so muss ich nur zur Sparrenburg fahren, um von dort aus in eine der beiden Richtungen zu fahren.

Das Amtsgericht Offenburg hat entschieden, dass die Herausgabe von Anschlußdaten für einen Nutzer in einer Musik-Tauschbörse unverhältnismäßig ist (in diesem Falle beim nachgewiesenen Herunterladen eines einzigen Songs). Dabei hat mir ein besonders toller Satz extrem gut gefallen:

"denn es verhalte sich ‚hier wie überall, wo der Markt regiert: Beim Preise 0 fragt auch derjenige ein Produkt nach, für das er sonst nicht mal einen Cent ausgeben würde.’"

Endlich mal eine intelligente Entscheidung, wie auch die gesamte Urteilsbegründung nur von absoluter Intelligenz und Kompetenz des zuständigen Richters strotzt. Einfach nur schön. Ich bin begeistert.

Der Grund für das Urteil ist sicherlich auch, dass die Gerichte (bzw. die Staatsanwaltschaften) im Moment in Strafanzeigen ertrinken bezüglich dieser Nichtigkeiten (wie dem Tauschen von 5 bis 10 Songs pro Jahr durch den Großteil der Nutzer, die zudem ob der Einfachheit schon wie die Lämmer in Richtung iTunes Music-Store abwandern) und in der Zwischenzeit müssen Mörder und Schwerkriminelle aufgrund des Ãœberschreitens von Fristen aus der Untersuchungshaft entlassen werden.

Wahrlich ein Bärendienst am Volke – und alles im Sinne der Verhältnismäßigkeit (nicht!).

Na ja wie es aussieht wird es darauf hinaus laufen, dass wir mit dem nächsten Korb Urheberrechtsnovelle dann doch ein Auskunftsrecht für die Musikfirmen haben werden, alles weil diese unsere "ehrlich verdienten" Moneten in Lobbyisten in Berlin stecken, die dann die nötigen Mehrheiten auf netten Parties zusammen kungeln. Prost Mahlzeit.

Wolf Blitzer und Michael Moore streiten sich über "Sicko" und den Irakkrieg. In Teilen recht witzig aber zwischendrin wird’s echt laut…