Ich habe mein Blog nach einem Sidegrade meines Webspace auf WordPress umgestellt. Klar, Serendipity, meine alte Blog-Software, war nur „kaputt“ weil sich der absolute Pfad auf dem Server geändert hatte und das zu beheben hat lediglich *hüstel* zwei Tage gedauert (weil ich meinen Unterordner lustiger Weise genau so benannt hatte wie nach dem Umzug Strato automatisch den Überordner benannt hat – ich also zwei Mal den gleichen Ordnernamen im Pfad hintereinander verwenden muss, aber wer kommt auf sowas schon sofort? Na ich jedenfalls nicht), aber da es einige Probleme mit meiner Serendipity-Installation gab, war ich erst einmal gar nicht so sehr darüber traurig, dass mein Blog nicht mehr zugänglich war nach dem Umzug auf den „schnelleren“ Server (schnell ist immer relativ, vorher war das Blog bisweilen quälend langsam).
Ich wäre gerne bei Serendipity geblieben wenn denn das Update der Software ordentlich funktioniert hätte. Die Entwickler (Hallo Garvin) sind ja der Ansicht, dass es sicherer ist, wenn man 2000 Dateien (15MB) in 30 Minuten auf den Server hochlädt, dann in seinem FTP-Programm ein paar Unterverzeichnisse mit 777er Rechten ausstattet und dann den „einfachen“ Updateprozess startet. Der bei mir nicht funktioniert hat. Nach dem Ablauf des Skripts stand immer da „Das Blog wurde auf 1.2. upgedated, es läuft aber 1.1). Das lag sicherlich irgendwo an mir, aber ich habe einfach keine Lust, stundenlang Verzeichnisrechte zu ändern und Uploads, Downloads, Backups meiner Datenbank etc. pp. zu machen, nur um ein verf***tes Update meiner Blogsoftware hinzubekommen. Das Blog lief, ich habe den Updateprozess so gemacht wie’s auf der Seite stand und es ging nicht. Nicht meine Schuld, fertig ab.
Ich hatte mein letztes Update damals auf 1.1 gemacht und muss jetzt eigentlich Zwangsupdaten weil (Achtung, jetzt kommt’s) Serendipity in allen Versionen unter 1.5.3 ein Sicherheitsproblem hat. Oder mehrere. Was weiß ich. Ich bin jedenfalls das Gefrickel an dem Mist leid. Die Installation von WordPress hat 2 Minuten gedauert und ist im Vergleich zu S9Y scheiße einfach gewesen. Plugins sind zwar nicht so komfortabel einzupflegen (Update: stimmt nicht, ist genau so komfortabel, man kann sogar direkt in der Admin-Oberfläche den Quellcode der Plugins editieren!) wie mit Spartacus unter Serendipity aber „einfach“ war auch nur das „Installieren“, die Konfiguration danach hat bisweilen ganze Nachmittage meiner Zeit aufgefressen. Und auch wenn es lustig war, mit [(Link)] Verweise auf Wikipedia einzubauen, so mach ich das ab jetzt einfach wieder manuell (Update: dafür gibt’s auch nen Plugin, da geht’s statt dessen mit [[ )
Wie gesagt, nur Scherereien mit S9Y. Scheiß Software. Nette Entwickler mit komischen Ansichten über „sinnvolle“ Updatewege…
Kurze Frage: was ist SINNVOLL daran, wenn ich bei einem Update Unterverzeichniss auf World-Executable stelle? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus Bequemlichkeit heraus und dem nicht vorhandenen Hinweis auf die Probleme, die das macht, die Rechte nachher nicht von den Usern (mir) wieder zurück gestellt werden? Und wie wahrscheinlich ist es, dass wichtige Updates ob des Wissens um den extremen Krampf, den das bedeutet, nicht gemacht werden? Und wie viel besser ist es, dass WordPress direkt im Admin-Menü anzeigt, dass ein neues Update der Software oder z.B. eines Plugins vorliegt, ohne dass man dafür einen Knopf gedrückt haben muss? Ich denke die derzeitige Diskussion um „IE 6 muss sterben“ spricht da Bände. Ich hätte das sicherlich (wieder) hinbekommen, es war aber schon das dritte Mal dass ich mich tagelang um ein simples Blog-Update kümmern musste. Wenn etwas drei Mal nicht einfach funktioniert (wenn man unter „einfach“ 777er Änderungen versteht und den Upload von 2000 Dateien mit vorheriger Sicherung von 3000 Dateien und dem nachträglichen Rück-Ändern auf 775er Rechte) dann sollte man es irgendwann einfach lassen.
Klar, WordPress ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss (gerade wenn man immer wieder sieht dass Seiten „gefireballed“ werden, die unter WordPress laufen) aber wenn ich mir anschaue wie selten ich blogge mach ich’s mir doch jetzt lieber einfach und stelle auf ein System um, was so verdammt viel komfortabler ist. Wo ich den WYSIWYG-Editor nicht nachträglich einbauen muss. Das automatisch Wörter zählt im Editor. Wo die Medienbibliothek nicht so kacke ist. Und was insgesamt in der Admin-Oberfläche netter aussieht.
Als Folge habe ich nun einen Haufen Artikel, in denen die Umlaute falsch sind (weil das scheiß Serendipity 15 Importfilter hat aber keinen ordentlichen Exportfilter bzw. ich wegen der WYSIWYG-Editoren aufgehört habe, meine Umlaute im Quellcode als ü zu schreiben und Serendipity zu doof ist, das ordentlich zu speichern). Aber den MySQL-Befehl, wie man in den Kommentaren und Artikeln einfach Sachen ersetzt habe ich schon gefunden. Nur die Titel der Artikel muss ich dann noch manuell ändern – aber ich wollte eh mal über alles drüber schauen, was ich bisher geschrieben habe. Hier und da ist ein wenig Rechtschreibkorrektur nötig.
Na wie auch immer. Wenn ich wollte könnt ich sicherlich auch wieder am Layout rumfummeln und ich werde die Joshua-Trees vermissen – aber Schwarz ist ja auch ganz nett, oder? :-)