Vor 10 Jahren schon gab es damals noch auf dem guten alten NBC Europe Conan O’Brien und Jay Leno. Randerscheinungen wie Carson Daly, der morgens um halb zwei läuft, lasse ich bewusst außen vor. Lustigerweise hat sich ja Jimmy Kimmels Freundin Sarah Silverman neulich von ihm getrennt – vielleicht hat sie ja wirklich Matt Damon gev***elt :-D. Naja er hat sich ja als Rache dann Ben Afflek geschnappt ;-)
Wie dem auch sei: vor 10 Jahren gab es neben Harald Schmidt (als der noch Letterman imitiert hatte) jeden Abend bei NBC Europe (später NBC Giga und inzwischen gar nicht mehr auf „Das Vierte“) die Tonight Show und Late Night (with Conan O’Brien). Das letzte Lustige, was es von Conan gab, war der Late Night Brawl mit der Daily Show und dem Colbert Report. Diese beiden Late-Night-Talkshows (nicht TDS und TCR, das ist News-Comedy) kann man in der Regel knappe zwei Wochen ertragen, bevor so langsam das Hirn wegfliegt. Die Unterhaltung ist generell einfach zu seicht. Irgendwann überspringt man die Monologe komplett – Jay Leno ist an sich unerträgtlich und nur wenig witzig, Conan ist spätestens seit er sich jedes Mal händefaltend verbeugt, wenn er seine Gäste nennt (nach dem Monolog) einfach nur noch affig. Ich könnte jedes Mal mit faulen Tomaten schmeißen, wenn ich das sehe. Was soll das? Hat er irgendwas geleistet, dass die Gäste die er hat, in der Show sind? Vor allen Dingen ist es besonders lächerlich, wenn die Gäste absolute Nullen sind, die keinen interessieren. Wie auch immer.
Meine nächste Zuflucht war die Late Show mit David Letterman. Diese kann man sich etwas länger anschauen… vielleicht ein, zwei Monate. Dann geht auch hier irgendwann die Intelligenz des Zuschauers über das hinaus, was Letterman für sein Publikum „zubereitet“. Das geht zum einen über sich wiederholenden Monolog hinaus bis hin zu den sich ständig wiederholenden „Skits“, die zwischendrin veranstaltet werden. Zum hat Letterman in diesem Jahr mehr als einmal z.B. an einem Mittwoch den gleichen, exakten Monolog gebracht wie am Dienstag zuvor – ich denke Mal einfach nur, weil er sich im Klaren darüber ist, dass nicht jeden Abend die gleichen Zuschauer zusehen. Darüber hinaus gibt es Einspielmusik, wenn er seine Ableskarten nach hinten schmeißt – wenn ich noch ein einziges mal „Old Turkey Buzzer“ (oder wie auch immer das Lied heißt) hören muss, dann schrei ich. Dann diese gefakten Anrufe von „Len Easton“ von der California Highway Patrol… wochenlang. Immer wieder ein angeblicher Polizist, der mit seinem CB-Funk in der Sendung „anruft“ und irgendwas Unverständliches in die Ohrmuschel brabbelt. Es war beim ersten Mal lustib. Beim zweiten Mal… aber nicht in der sechsten Woche. Wenn ich mir vorstellen muss, dass Letterman dafür im Jahr irgendwas mit 40 Millionen US-Dollar kassiert, dann ist es einfach nur noch frech. Ich hoffe inständig, dass er selbst sowas von der Dummheit angenervt ist, die er abliefern muss, dass es purer Sarkasmus ist, was er dort abliefert. Ich jedenfalls kann es einfach nicht mehr ertragen.
Deshalb bin ich inzwischen bei Craig Ferguson gelandet. Von ihm gibt es auf der CBS Webseite in den Wochen, wo neue Folgen ausgestrahlt werden, immer alle Monologe der jeweiligen letzten Woche sowie die kleinen Skits, die er einspielt (Aquaman, Prince Charles etc. pp.). Und im Gegensatz zu den anderen Late Night Talkern sind bei Ferguson, der nachgewiesenermaßen seine Monologe NICHT von Karten abliest sondern lose nach den vorher besprochenen Themen live vor der Kamera improvisiert (mal mehr, mal weniger), diese Monologe das Highlight der Sendung. Wo man bei Letterman und O’Brien sowie Leno einfach nur vorspult, um endlich zu den Gästen zu kommen (und dann darauf angewiesen ist, dass diese auch gut, interessant und lustig sind) kann man bei Ferguson jeden Abend einfach nur richtig viel Spaß haben, ohne dass man darauf angewiesen wäre, dass z.B. mal wieder Neal Patrick Harris vorbeischaut wie letzte Woche.
Die Videos gibt es hier. Einfach mal reinschauen und Spaß haben. Real Player vorausgesetzt.